LTSpice Simulation mit Soundcheck
LTSpice bietet eine interessante, sehr praktische Funktionalität die sich dem Spice Laien wahrscheinlich nicht erschließt.
Einfach ausgedrückt kann man ein Musik Signal durch eine Simulation schicken und somit die Wirkung einer Audio Schaltung auf ein Musik Signal abhören bzw. ausgeben lassen. Im einfachsten Falle kann das ein Klangfilter oder z.B. eine Overdrive Schaltung für Gitarre sein.
So kann man zwar problemlos und gut dokumentiert mit einer ".wave" Spice Direktive ein Tonsignal als .wav File an einem beliebigem Punkt der Schaltung ausgeben lassen um es sich nach einem gelungenen Spice Transient Analyse run anhören zu können:
Beispiel:
.wave C:\output.wav 16 44.1K V(left) V(right)
Aber wie "füttert" man eine LTSpice Simulation mit einem Wave File (z.B. Musik), so das man direkt die Wirkung der simulierten Schaltung auf ein Musik Signal hören kann ?
Man definiert eine Spannungsquelle aus einem Wavefile statt einem Spannungswert bzw. einer Funktion.
In der LTSpice Dokumentation ist dazu nur recht spärlich vermerkt:
Syntax:
Vxxx n+ n- wavefile=<filename> [chan=<nnn>]
This allows a .wav file to be used as an input to LTspice. <filename> is either a full, absolute path for the .wav file or a relative path computed from the directory containing the simulation schematic or netlist. Double quotes may be used to specify a path containing spaces. The .wav file may contain up to 65536 channels, numbered 0 to 65535. Chan may be set to specify which channel is used. By default, the first channel, number 0, is used. The .wav file is interpreted as having a full scale range from -1V to 1V. This source only has meaning in a .tran analysis.
Beispiel:
Man gibt also statt beispielsweise der Zahl "1.35" was für eine 1.35V Gleichspanungs Quelle stehen würde an:
wavefile=Ambient.wav chan=1
Wobei hier die Sound Datei "Ambient.wav" im gleichen Verzeichnis wie die Simulationsdatei *.asc stehen muss, da keine Pfadangabe vorangestellt ist wie z.B. "C:\Simulation\Ambient.wav". Bei Stereo WAV Files bezeichnet Kanal 0 den rechten Kanal und Kanal 1 den linken Kanal. Welche Einschränkungen für das Format des Input .wav bestehen ist nicht bekannt, folgende Formate für die .wave (Output) Direktive sollten aber auch für den Input möglich sein und dort einwandfrei funktionieren.
Unterstützte Formate der .wav Dateien für die .wave Direktive -also den Output- sind:
1 oder 2 Kanäle (Mono oder Stereo)
8 oder 16 Bits/Kanal
sample rate 11025, 22050, oder 44100 Hz